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Pilger der Hoffnung

Wir sind eingeladen und aufgerufen: „Pilger der Hoffnung“ zu sein. Papst Franziskus verheißt uns ein Hl. Jahr 2025 „mit Hoffnung aus dem Pilgerschritt.“

Es sind Urbedürfnisse in uns Menschen verankert, die in diesem Leben unstillbar sind und doch klopfen sie uns immer wieder „ans Fenster der Seele“ leise, ungehört und doch bedrängend.

Das eine ist: „Aufbrechen und Gehen“

Das andere: „Heimkommen und Bleiben“

Es treibt uns hinaus, wir machen uns auf den Weg und das Schöne dabei ist, der Weg kommt uns entgegen, wir brauchen ihn nicht suchen, er liegt vor uns.  Pilgern heißt unterwegs sein mit einem Ziel im Herzen. Das Gehen selbst führt uns diesem Ziel näher. Und die Hoffnung ist es, die uns trägt. Ja, Hoffnung führt, lässt leben, lässt durchgehen und überwinden, anders gesagt, Hoffnung pilgert mit uns mit, ein Leben lang. Ohne Hoffnung kein sinnerfülltes Leben. Und wer gerne geht, lebt aus dieser Erfahrung: Im Gleichmaß unserer Schritte kommen wir in Einklang, erspüren wir die Kraft der Ruhe und wie von selbst finden wir unseren ureigenen Lebensrhythmus wieder. Vielleicht hilft uns das schöne Wort von Johannes Bours: „Sich dem Schritt Gottes anpassen.“ Diese Kraft stärkt die Hoffnung, vielmehr, die Hoffnung selbst ist dann die Kraft, die durch alles trägt. Also stimmt es, wir sind Pilger der Hoffnung! Genauso ist es mit dem Heimgang, ein unstillbarer Durst ist in uns und die Sehnsucht nach Geborgenheit und Bleiben ist abgrundtief. Es hat etwas Ewiges in sich. Ist es nicht so mit uns Menschen: „Wir sind immer unterwegs und wir gehen immer nach Hause.“ Selig, wer ein Zuhause hat, in unseren Tagen ist das wohl nicht selbstverständlich.

Geh und Bleibe! Dieses Wort begleitet uns ein Leben lang. Die Seele wird weit und ruhig und hält die Hoffnung im Herzen wach. Der Mut und die Liebe zum Aufbruch, zum GEHEN ohne Nutzen, ohne Müssen, einfach aus reiner Freude darf uns niemals verloren gehen. Wir leben daraus: der Weg verwurzelt, das Gehen befreit, die Luft beflügelt und Heimkommen beglückt mit Frieden.         Und werfen wir noch einen tieferen Blick auf all das, dann kommt uns die Zusage aus dem Mund Jesu in den Sinn: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“                                

Wenn Er der Weg ist, dann kommt er selbst uns entgegen, gerade dort, wo wir Hilfe und Halt suchen. Wir alle kennen es: In verschiedenen Lebenssituationen wird die Hoffnung brüchig, der Glaube kommt ins Wanken, der Boden unter den Füßen schwindet. Gerade dann hilft uns die Gewissheit: Einer ist da, der sich unseretwegen aufmacht und uns entgegeneilt, noch bevor wir uns mutig auf den Weg machen, immer neu als Pilger der Hoffnung.

Ich glaube, dass sich erfüllt, was ich hoffe und ich hoffe, dass ich sehe, was ich glaube

Schwester Christiane

Bilderecht: www.heiliges-jahr.at